Klimaneutralität ist möglich
Die Fraktion Wir für Feuchtwangen – Bündnis 90/Die Grünen begrüßt den SPD-Antrag „Klimaneutralität“ und freut sich über den Sinneswandel der Sozialdemokraten – hatten diese doch im Jahr 2009 einen ähnlich gearteten Antrag unserer Fraktion nicht ausreichend unterstützt (seinerzeit ausgearbeitet und eingebracht vom jetzigen MdL Martin Stümpfig). Feuchtwangen könnte heute wesentlich weiter im Bereich Klimaschutz sein, wenn schon damals Nachhaltigkeit das Handeln der Entscheidungsträger stärker hätte beeinflussen können.
Es besteht kein Zweifel daran, dass die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5° plus enormer Anstrengungen auf allen kommunalen Ebenen bedarf. Diese Anstrengungen in einem Klimaschutzkonzept zu bündeln und dafür einen Klimaschutzbeauftragten anzustellen, gehört seit Jahren zum grünen Ideenpool. Doch warum erst 2040 klimaneutral sein? Warum setzen wir uns nicht ehrgeizigere Ziele? Je früher wir die CO2-Neutralität erreichen, desto nachhaltiger beeinflussen wir unser Klima! Der Antrag der SPD bedarf in vielen Bereichen noch einer Präzisierung, da ist auch Zuarbeit von den Fraktionen gefragt. Möglich wäre es z.B. in Feuchtwangen, sich bis zum Jahr 2025 zu 100% mit Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Schwieriger wird es im Bereich „Wärme“. Doch auch hier sollte es möglich sein, bis 2025 den Bedarf zu 50 % aus Abwärme und nicht-fossilen Energieträgern zu decken. Großes Potenzial besteht auch beim Stromverbrauch. Diesen um 20 % zu senken, sollte ebenfalls bis 2025 angestrebt werden.
Klimaschutz zeigt sich in vielen Facetten, auch der Artenschutz ist eine davon. So ist in diesem Zusammenhang auch zu überlegen, wie wir in Zukunft mit unseren landwirtschaftlichen Flächen umgehen. Die bisherige Nutzung mit (Über)Düngung und Ausbringung von Pestiziden jedenfalls ist nicht nachhaltig. Sollten wir stattdessen bei Pachtverlängerungen und Neu-verträgen nicht lieber vehement auf Pestizidfreiheit und ökologische Nutzung drängen, um die Artenvielfalt zu stärken?
Viele Fragen stellen sich im Zusammenhang mit einem Klimaschutzkonzept, deswegen ist es besser jetzt etwas verspätet in die Thematik einzusteigen als nie! Die jungen Mitbürger zeigen uns zurzeit ständig, dass sie nicht bereit sind, wachsweiche Klimaziele als ausreichend zu anzusehen. Fridays For Future sollte uns immer daran erinnern, dass wir für die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder verantwortlich sind.
Wir für Feuchtwangen – Bündnis 90/Die Grünen