Bericht zur Jahreshauptversammlung 2024
Mit knapp 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und guter Laune fand am 14.11.2024 die Jahreshauptversammlung von von Wir für Feuchtwangen und Bündnis 90/Die Grünen im Gasthaus Sindel-Buckel statt. Neben der Neuwahl der stellvertretenden Ortssprecherin stand vor allem die Stadtpolitik im Mittelpunkt der Versammlung. Joachim Gutekunst und Marko Hedler berichteten dabei aus dem Stadtrat:
Neuordnung der Schullandschaft
Zu Beginn der aktuellen Stadtratsperiode stellten wir seitens unserer Fraktion den Antrag eine Arbeitsgruppe zu gründen, welche die Zukunft der Feuchtwanger Schullandschaft beleuchten sollte. Grundgedanke war, das Angebot für alle Schülerinnen und Schüler am Standort langfristig zu optimieren und den Grundgedanken Stadt und Land – im Sinne einer gemeinsamen Stadt, auch das Gemeinschaftsgefühl bei den Kindern zu fördern.
Der Antrag wurde angenommen und ein Arbeitskreis etabliert. Dieser hat in mehreren Sitzungen unter Beteiligung von Staatlichem Schulamt und Vertretern der Schulen die Fakten herausgearbeitet, auf deren Grundlagen der Stadtrat im April 2022 einen Beschluss gefasst hat, der unter anderem einen perspektivischen Neubau der Grund- und Mittelschule Stadt im Schulzentrum Feuchtwangen ermöglichen würde.
Umso dringlicher wurde die Umsetzung eines Konzeptes, da die Grund- und Mittelschule am derzeitigen Standort Ringstraße bei mehreren Gebäuden erhebliche Mängel in Bezug auf Brandschutz, Barrierefreiheit und Energieverbrauch aufweist. Um einen ordnungsgemäßen Betrieb der Schule in nächster Zeit überhaupt zu gewährleisten, wurde aktuell in den Brandschutz seitens der Stadt investiert. Dies ist aber keine dauerhafte Lösung für die in die Jahre gekommenen Schulgebäude.
Am 28. Februar 2024 fand eine Sondersitzung des Bauausschusses zum Thema „Machbarkeitsstudie für die Grund- und Mittelschule Feuchtwangen“ statt.
Grundlage hierfür war das Ergebnis der Arbeitsgruppe Zukunftskonzept Schule und der daraus resultierende Beschluss des Stadtrates vom 27. April 2022. Geprüft werden sollte neben der Möglichkeit einer Sanierung der bestehenden Stadtschule, die Errichtung eines gemeinsamen Schulcampus Feuchtwangen auf dem erweiterten Bereich des Schulzentrums.
Für die Machbarkeitsstudie wurden drei Planungsbüros beauftragt. Nach ausführlicher Vorstellung der verschiedenen Varianten durch die Architekturbüros sollte nun in den Fraktionen das Thema vertieft und ein Meinungsbild erarbeitet werden.
Seitens der Fraktion von Wir/ Grüne kommen wir zu folgendem Ergebnis:
Nach Auswertung aller Vorschläge ist für uns die sinnvollste und wirtschaftlichste Variante, ein Neubau auf dem erweiterten Gelände des jetzigen Schulzentrums.
Dies hätte folgende Vorteile:
Während der Bauphase, könnte der Schulbetrieb in der alten Schule weitergehen.
Es wären keine kostenaufwändige Containerlösung über einen längeren Zeitraum notwendig.
Das Schulgelände an der Ringstraße bietet neues Entwicklungspotential für Wohnen und/oder soziale Einrichtungen inmitten der Stadt.
Durch Vermarktung und Verkauf ergäben sich Einnahmen für die Stadt.
Die Verkehrssituation am derzeitigen Standort durch Hol- und Bringverkehr der Eltern ist seit Jahren problematisch. Dies wäre durch eine Umstrukturierung der Verkehrsflächen im Schulzentrum besser lösbar. Auch die An- und Abfahrt mit Schulbussen ist im Schulzentrum gewährleistet.
Die Erreichbarkeit mit dem Fahrrad ist durch die Lage der Neubaugebiete auf Höhe des Schulzentrums und einer teilweise vorhandenen Radwegeinfrastruktur vorhanden.
Den Vorschlag eines Architekturbüros das Gebäude in Holzbauweise zu erstellen halten wir für eine nachhaltige und zeitgemäße Bauweise.
Weiterhin sind durch einen gemeinsamen Standort der Grund- und Mittelschulen Stadt und Land Synergieeffekte möglich, welche sich auch in ökonomischer Hinsicht positiv auswirken können.
Die Turnhalle des Schulzentrums muss sowieso saniert bzw. neu gebaut und sinnvollerweise künftig als Dreifachturnhalle erweitert werden. Eine Sanierung der Turnhalle am Standort Ringstraße würde entfallen.
Nach unserer Meinung muss im Stadtrat nun die grundsätzliche Entscheidung getroffen werden:
Soll die Grund- und Mittelschule Stadt am Standort Ringstraße bleiben, oder neu im Schulzentrum gebaut werden?
Aus unserer Sicht ein klares Ja zum Standort Schulzentrum. (siehe oben)
Fazit: Die Vorarbeiten für die Neuplanung der Schullandschaft sind getätigt. Unsere Haltung für einen Neubau der „Stadtschule“ im Schulzentrum dazu ist klar und stößt auch in weiten Teilen des Stadtrates auf Zustimmung.
Um weitere Maßnahmen seitens der Verwaltung tätigen zu können ist es deshalb notwendig jetzt im Stadtrat eine Grundsatzentscheidung zu treffen, wo der Standort der Grund- und Mittelschule Stadt künftig sein soll. Es müssen Grundstückskäufe getätigt werden und auch die Dimension des vordringlichen Neubaus der Sporthalle im Schulzentrum ist davon abhängig. Damit können konkrete Planungsschritte eingeleitet werden. Das pädagogische Konzept der beiden Grund- und Mittelschulen wäre dann in einem weiteren Schritt zu erarbeiten.
Dazu liegt seitens unserer Fraktion ein Antrag vor, den wir bereits am 9. Juni dieses Jahres gestellt haben. Der Neubau einer Schule braucht erheblichen Vorlauf. Vom ersten Antrag unserer Fraktion bis heute sind nun über vier Jahre vergangen. Dieser lange Zeitraum ist für ein so wichtiges Thema aber wenig effizient. Auch wenn die Beschlüsse immer ergebnisorientiert getroffen wurden. Dies sind zusätzliche Arbeitsbelastungen für unsere Verwaltung, die sich immer wieder erneut mit dem Thema befassen muss und zu keinem abschließenden Ergebnis kommt. Hier können wir nur einfordern, im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler das Thema Neubau Grund- und Mittelschule endlich konkret anzupacken.
Engagement für die Energiewende in Feuchtwangen
Wir sind stolz auf die Fortschritte im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung. Insbesondere die Aktivitäten der Stadtwerke Feuchtwangen zeigen, wie innovative Projekte die Energiewende vor Ort voranbringen.
Ausbau der erneuerbaren Energien
Dank des Wind-an-Land-Gesetzes, initiiert von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, konnten im Regionalplan neue Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, Windkraftanlagen in Feuchtwangen zu errichten.
Auch bei der Stromerzeugung schreiten die Stadtwerke mutig voran:
- Freiflächen-Photovoltaikanlagen (PPA): Zwei neue Anlagen, unter anderem in der Nähe von Sommerau, ermöglichen langfristig planbaren Strombezug zu festen Preisen.
- Batteriespeicher: Mit einer Kapazität von 25 Megawatt können Überschüsse gespeichert und das Netz stabilisiert werden.
- Geplanter Elektrolyseur: Mit Unterstützung eines Förderbescheids in Höhe von fünf Millionen Euro wird am nördlichen Ortseingang ein Elektrolyseur gebaut. Ziel ist die Produktion von grünem Wasserstoff, der zusammen mit Industriepartnern vermarktet wird.
- Ziel bis 2030: Eine klimaneutrale Stromversorgung für Feuchtwangen – durch Eigeninitiative der Stadtwerke und ein zukunftsorientiertes Geschäftsmodell.
Bürgerbeteiligung für Akzeptanz
Die Planungen für Windkraftanlagen stoßen in der Bevölkerung auf großes Interesse. In Veranstaltungen wird die Bedeutung der Windvorranggebiete erläutert und eine hohe Akzeptanz gefördert.
Neuer Abenteuerspielplatz: Ein Ort für Familien
Neben der Energiewende setzen wir uns für die Lebensqualität in Feuchtwangen ein. Ein wichtiges Projekt ist der Neubau eines innenstadtnahen Abenteuerspielplatzes – ein attraktiver Ort für Familien, Einheimische und Touristen.
Warum ein neuer Abenteuerspielplatz?
In den letzten Jahren lag der Fokus auf Infrastrukturprojekten wie Straßenbau, Baugebieten und Industrieansiedlungen. Gleichzeitig wurden wichtige Bereiche der Lebensqualität vernachlässigt, z. B. die Sanierung von Schulen, Kindergärten oder die Modernisierung des Freibads.
Mit einem Arbeitskreis (AK), der seit Mai 2023 aktiv ist, haben wir die Planungen gestartet. Es gibt jedoch Herausforderungen, die das Vorankommen erschweren: Grundstücksfragen, fehlende Priorität in der Verwaltung und begrenzte Ressourcen.
Unser Appell
Wir fordern die Freigabe von Ressourcen und die aktive Unterstützung durch die Stadtverwaltung, um dieses wichtige Projekt sukzessive voranzutreiben. Ein neuer Abenteuerspielplatz wäre ein Gewinn für die Aufenthaltsqualität in unserer Innenstadt und ein Zeichen dafür, dass Feuchtwangen eine familienfreundliche Stadt ist.
Marei Bertram gewählt
Marei Bertram wurde in der gestrigen Jahreshauptversammlung einstimmig zur stellvertretenden Ortssprecherin von „Bündnis 90 / Die Grünen“ für den Ortsverband Feuchtwangen gewählt und komplettiert nun das Team um Joachim Gutekunst, Birgit Meyer und Martin Lachenmair. Aus dem Ortssprecherteam ausgeschieden ist dagegen Maria Kälberer. Joachim Gutekunst dankte Maria für Ihr Engagement im Ortsverband sowie für die Organisation verschiedener Veranstaltungen, z.B. „Radeln für die Zukunft“ im Rahmen des globalen Klimastreiks 2023.
Joachim Gutekunst und Marko Hedler