Westtangente weckt falsche Hoffnung auf Entlastung!

Seit einigen Tagen wurde die neue Westtangente dem Verkehr übergeben. Seitens unserer Fraktion wurde diese Umfahrung seit Beginn der Planung abgelehnt. Zum einen wurde durch die Realisierung des Straßenbauprojektes ein wichtiges Stück Naherholungsgebiet unserer Stadt unwiederbringlich zerstört, gleichzeitig haben wir immer wieder auf die geringe Entlastungsfunktion der Dinkelsbühler- und der Crailsheimer Straße hingewiesen.  Dies wurde untermauert durch das von der Stadt in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten, welches lediglich eine Entlastung von 25% für das Jahr 2030 prognostiziert. Tatsache ist, dass das 7,5 Millionen Euro – Projekt mit Zuschüssen des Freistaates von ca. 4 Millionen Euro gefördert wurde. Immerhin 3.5 Millionen Euro verbleiben als Kostenstelle bei der Stadt Feuchtwangen. Auch die Straßenbaulast, also die Reparatur von Schäden wird künftig die Stadt Feuchtwangen schultern müssen.

Die Tatsache, dass die Bundesstraße weiterhin auf der Dinkelsbühler- bzw. Crailsheimer Straße verlaufen wird und es somit keine Möglichkeit gibt, diese Straße für Schwerlastverkehr zu sperren wurde von Seiten der Befürworter der Westtangente schlichtweg ignoriert. Eine Umwidmung der Westtangente zur Bundesstraße würde unweigerlich die Rückzahlung der gewährten Landeszuschüsse von 4 Millionen Euro an den Freistaat Bayern bedeuten. Da dieser ja nicht für die Finanzierung von Straßen des Bundes zuständig ist. Eine Umwidmung wäre vielleicht in 10 – 15 Jahren möglich, wenn eine gewisse Frist verstrichen ist.

Das staatliche Straßenbauamt ist nun der Stadt insoweit entgegengekommen, dass die neue Beschilderung in aller Deutlichkeit auf die Umfahrungsmöglichkeit hinweist. Trotzdem wird  künftig ein Großteil des LKW – Verkehrs die alte Streckenführung nutzen. Hier wurde nach unserer Meinung in der Diskussion nicht mit offenen Karten gespielt und bei den Anliegern der Bundesstraße falsche Hoffnungen geweckt.

Nachdem die Umfahrung nun fertiggestellt wurde, wäre natürlich jede weitere Maßnahme zur Entlastung der B25 sinnvoll. Hierzu sollte das Gespräch mit dem Staatlichen Straßenbauamt seitens der Stadt Feuchtwangen gesucht werden. Ein Antrag unserer Fraktion hierzu wird folgen. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, in den Abend- und Nachtstunden die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen. Dies wurde aus Lärmschutzgründen bereits auch bei anderen Ortsdurchfahrten mit Bundesstraßen realisiert. Seitens des Straßenbauamtes wurde zudem bereits vor einiger Zeit  vorgeschlagen, nach Fertigstellung der Westtangente ein Radwegekonzept für die B 25 zu erstellen. Veränderte Fahrbahnquerschnitte wären somit auch weniger attraktiv für den Durchgangsverkehr. Nicht zielführend ist nach unserer Meinung, wie bereits im Bau- und Verkehrsausschuss diskutierte schikanöse Ampelschaltung in den Nachtstunden. Hiervon wäre auch der lokale Verkehr betroffen und durch ein häufigeres Bremsen und Anfahren von Lastkraftwagen, wäre den AnwohnerInnen wenig gedient.

Für die Fraktion

Wolfgang Hauf , Birgit Meyer, Dr. Marko Hedler, Ilonka Sindel, Joachim Gutekunst